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Montag, 28. Juni 2010
zum ersten jahrestag des putsches in honduras
katunia, 02:31h
meine beziehung zu honduras ist nicht die beste. und ich habe im letzten jahr nichts zum putsch geschrieben, weil ich mich honduras und den honduraner_innen, die ich kenne, so fern (und nah) fühle und weil mir bewusst ist, dass ich wenig weiß von honduras (politik, geschichte...) und, weil meine beziehung eben nicht die beste ist.
der putsch ist heute ein jahr her.
ein jahr, in dem ich immer mal wieder an und über honduras (nach)gedacht habe. ein jahr in dem ich immer wieder damit konfrontiert war - facebook sei dank -, wie viele junge (nette und andere mir bekannte) menschen sich in jeder hinsicht explizit pro putsch geäußert haben, sich explizit pro (militär)gewalt gegen die masse der bevölkerung geäußert haben und sich wieder und wieder so positioniert haben, dass ich sie als irgendwo zwischen sehr, sehr konservativ und weit rechts außen einschätzen würde.
ich kenne diese menschen, weil ich in den (nur) zwei monaten, die ich in honduras gelebt habe, in der oberen mittelschicht bzw. oberschicht gelebt habe, leben musste, von ihr abhängig war. abhängig von eben jener (wirtschaftlichen und politischen) elite, die wenige wochen nach meiner abreise einen demokratisch gewählten präsidenten mit militägewalt gestürzt und außer landes gebracht hat, die mit hilfe der presse die öffentliche meinung im land gleichgeschaltet hat (und andere presse bedroht und verboten hat) und die hat morden, verschleppen und einsperren lassen, was das zeug hält. während und direkt nach dem putsch und auch im laufe des letzten jahres gab es etliche morde an aktivist_innen, gewerkschafter_innen und auch an homosexuellen/queeren/trans-menschen...
auch heute, eine jahr nach dem putsch, hier keine analyse. nur dieses bekenntnis zu meinem unwohlsein mit meiner miesen beziehung zum land und diesen leuten, dieser elite. und dann auch noch das wissen, dass honduras auch ein postkoloniales land ist und seine (politischen) strukturen nicht so fern von >meiner< welt, geschichte und wirtschaft geworden sind, dass ich einfach nur guten gewissens die nase rümpfen und vergessen könnte.
das queere bündnis walter tróchez ruft am 28.06.2010 zu einer kundgebung vor der honduranischen botschaft in berlin auf und zeigt anschliessend den film "quién dijo miedo?"*.
* auf youtube mit englischen untertiteln [trigger-warnung: blut und tote!]
der putsch ist heute ein jahr her.
ein jahr, in dem ich immer mal wieder an und über honduras (nach)gedacht habe. ein jahr in dem ich immer wieder damit konfrontiert war - facebook sei dank -, wie viele junge (nette und andere mir bekannte) menschen sich in jeder hinsicht explizit pro putsch geäußert haben, sich explizit pro (militär)gewalt gegen die masse der bevölkerung geäußert haben und sich wieder und wieder so positioniert haben, dass ich sie als irgendwo zwischen sehr, sehr konservativ und weit rechts außen einschätzen würde.
ich kenne diese menschen, weil ich in den (nur) zwei monaten, die ich in honduras gelebt habe, in der oberen mittelschicht bzw. oberschicht gelebt habe, leben musste, von ihr abhängig war. abhängig von eben jener (wirtschaftlichen und politischen) elite, die wenige wochen nach meiner abreise einen demokratisch gewählten präsidenten mit militägewalt gestürzt und außer landes gebracht hat, die mit hilfe der presse die öffentliche meinung im land gleichgeschaltet hat (und andere presse bedroht und verboten hat) und die hat morden, verschleppen und einsperren lassen, was das zeug hält. während und direkt nach dem putsch und auch im laufe des letzten jahres gab es etliche morde an aktivist_innen, gewerkschafter_innen und auch an homosexuellen/queeren/trans-menschen...
auch heute, eine jahr nach dem putsch, hier keine analyse. nur dieses bekenntnis zu meinem unwohlsein mit meiner miesen beziehung zum land und diesen leuten, dieser elite. und dann auch noch das wissen, dass honduras auch ein postkoloniales land ist und seine (politischen) strukturen nicht so fern von >meiner< welt, geschichte und wirtschaft geworden sind, dass ich einfach nur guten gewissens die nase rümpfen und vergessen könnte.
das queere bündnis walter tróchez ruft am 28.06.2010 zu einer kundgebung vor der honduranischen botschaft in berlin auf und zeigt anschliessend den film "quién dijo miedo?"*.
* auf youtube mit englischen untertiteln [trigger-warnung: blut und tote!]
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