Sonntag, 7. September 2008
wie strukturiere ich den ganzen kram
aus den vielen vielen zeitungsartikeln?

zweiter versuch:


hmpff naja...

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Dienstag, 2. September 2008
von weiblicher (nicht)monogamie und kindsmord
da muss es einen zusammenhang geben: eine frau hat sogenannte männerbekanntschaften bzw. kinder von verschiedenen typen und sie hat ihre kinder ermordet. das ist zumindest der eindruck, den ich beim lesen mancher zeitungsartikel über kindsmörderinnen bekomme. die verletzung der normativen hetero-monogamie seitens der frau scheint für viele -- staatsanwältInnen, journalistInnen, nachbarInnen -- derart zentral zu sein, dass sie nicht müde werden zu erwähnen, dass "männer kommen und gehen" oder, dass diese und jene sich "mit neuen männern einlässt", "jeden nimmt" oder eben "nur kerle im sinn hat" (keines dieser zitate stammt aus dem boulevard!). diese normverletzung steht dann (implizit) in einer reihe mit der straftat kindsmord: sie ist, in diesem dominanten diskurs, ein zeichen für -- der ist alles zuzutrauen -- die absolute überschreitung des normalen und menschlichen. das ganze passt wie ein puzzle zusammen.

meiner ansicht nach ist diese betonung der 'schlampenhaftigkeit' mancher mordender mütter vor allem auch als diskursive re/produktion 'normaler weiblichkeit'* zu lesen: 'normale' frauen haben genau einen mann, den sie nicht betrügen, der der vater aller ihrer kinder ist, [welche sie nicht töten]. die warnung an die leserinnen steht groß zwischen den zeilen: mit mehreren typen rumzumachen rückt euch in die nähe von straftäterinnen.

monika böttcher hat in einem interview mit dem spiegel auf die frage: "Haben Sie [im Gefängnis] auch Schmähbriefe erhalten?" geantwortet: "Nur einen Brief werde ich nie vergessen: Der war ohne Absender [...] Darin stand, der Schreiber glaube zwar, daß ich unschuldig sei. Aber weil ich fremdgegangen bin, müsse ich bestraft werden.**

* lies: mütterlichkeit
** wohlgemerkt zu lebenslanger haft

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Mittwoch, 27. August 2008
kurz notiert
27. august 2008 / beim discounter gibt es lebkuchen und stollen satt.

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Donnerstag, 3. Juli 2008
whiskey - tango - foxtrot?
die letzten nachbeben des wohnungseinbruchs letzten monat: gestern eine stunde mit der refund-hotline eines reisescheckanbieters telefoniert. die schecks hatte ich eigentlich eingelagert und gehofft, dass der dollarwechselkurs endlich etwas... naja besser würde. aber solchen erwägungen hat die/der einbrecher_in ein ende gemacht. nachdem ich vor wochen schon einmal beim reisescheckanbieter angerufen hatte und in einer halbstündigen prozedur meine existenz, den nicht-mehr-besitz meiner reiseschecks und alle möglichen eck-und-rand-daten zu mir, meinem konto, meinem reisepass, meinem personalausweis und der dienstelle der polizei geklärt hatte, wartete ich auf die überweisung. die nicht kam.

gestern hab ich mich dann durchgerungen noch einmal da anzurufen und weil's letztes mal -- drücken sie die zwei oder zwo. -- so nett auf deutsch ging [merke: >>laptop<<, nicht notebook. klar. fand er komisch, dass mir ein notebook geklaut wurde und ich das auch noch als gestohlenen gegenstand erwähne...], hab ich gestern wieder die zwei oder zwo gedrückt... und fand mich nach etlichem hin und her in einer konferenzschaltung mit dolmetscherin wieder. alles sehr nett und langwierig. jedes wort wurde brav hin und her übersetzt.

[warteschleife.] - sie hätten schon auf meinen rückruf gewartet. die überweisung hätte nicht geklappt. die kontonummer sei falsch. - die ist nicht falsch! [ich sage erneut brav meine definitiv nicht falsche kontonummer auf.] - ja, das wäre die, die ich ihnen schonmal gegeben hätte. - ach nee. - die ginge nicht. - ach, echt? - [warteschleife.] - dann müssten wir das anders machen. - fein, wie denn? - ich könnte mir irgendwo reiseschecks abholen. - ach nee, lieber nicht. - ich könnte mir einen verrechnungsscheck schicken lassen. - gut, machen wir. - dann müssen wir ihre daten verifizieren. - [ich sage erneut brav meinen namen. - die dolmetscherin buchstabiert. - meine adresse, mein geburtsdatum und nochmal meine adresse. - die dolmetscherin buchstabiert die adresse nach dem muster alpha, bravo, charlie, delta, echo, foxtrot... der typ fragt nach. die dolmetscherin buchstabiert.] - typ: what's that STRperiod? - dolmetscherin: that's short for STRASSE, it means street. - alles sehr nett und langwierig. [ich hänge in der warteschleife.] - er hätte nochmal nachgeguckt, das mit dem scheck wär doch doof, weil ich da gebühren zahlen müsste. - ach so. und jetzt? - er könnte mir geld zu einer bank in meiner nähe schicken. - ja gut, dann machen wir das. - [warteschleife.] - thank you for waiting. - danke, dass sie gewartet haben. - ja klar, kein ding. - she needs to go to the reisebank. dingsbahnhof. - [ich denk mir: na klar, kenn' ich, ist um die ecke. das hat er ja fein herausgefunden.] der typ buchstabiert: D I N G S B A H N H O F. die dolmetscherin fragt nach: D I N G S B A H N H O F. der typ buchstabiert. Delta India November Golf Sierra Bravo Alpha Hotel November Hotel Oscar Foxtrot. die dolmetscherin fragt, ob ich einen dingsbahnhof kennen würde. - [warteschleife.] - ich müsste dann diese und jene nummer nennen, meinen reisepass und sonstwas mitbringen. - [ich notiere lange ziffernreihen.] - und wenn ich dann diese und jene nummer... dann bekäme ich 196,34 euro. ach, das ist alles, was die 320 usdollar noch wert sind...?!

alles sehr nett und langwierig. das nächste mal lege ich mir eine foxtrot-tango-yankee-buchstabiertafel bereit und mach das ganze ohne drücken sie die zwei oder zwo.

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Freitag, 23. Mai 2008
"jeder is' sich selbst der nächste."
der film die kinder sind tot von aelrun goette lässt mir keine ruhe. wie die leute - nachbarn, verwandte, ex-freundinnen, die frau vom jugendamt - zwischen gleichgültigkeit und der verteidigung des eigenen arsches hin und her rudern. es kann nur ein monster geben. das reicht dann auch. eine unglaubliche milieustudie.
...
junge frauen mit zwei, drei, vier kindern von zwei, drei, vier abwesenden vätern - im film, wie im leben - und alle frauen in der hoffnung, dass der nächste bleibt... wenn er dann erst einmal vater eines ihrer kinder ist. so ging es wohl auch daniela, die zwei von vieren verdursten ließ.

pressespiegel zum film

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