Samstag, 17. März 2007
vom naturgesetz zur propaganda
im grunde genommen hat er's verstanden dieser roman giertych, polens bildungsminister. (aber nein.) er hat verstanden, dass sexualität sozial ist und auch politisch (hierin sieht er seine rolle). er hat verstanden, dass heterosexualität immer wieder und immer wieder und immer wieder hergestellt werden muss - als norm. er hat verstanden, dass das nicht einfach so passiert, sondern dass es anstrengungen kostet. er hat verstanden, dass heterowelten erschaffen werden, von allen. mit jeder bewegung, mit jedem satz mit dem was ich denke und sage und wie ich politik mache. immer wieder, immerfort ohne ende, ohne ende. mit allem. so funktioniert heterosexualität mit allem drum und dran - und andere dinge auch. ganz erstaunlich ist das, dass er das offenbar verstanden zu haben scheint ;). normalerweise besteht eine homphobe hass/angstpredigt aus der ewigen litanei der natürlichkeit von was auch immer. da werden die tiere und der weltengang heraufbeschworen, der wille gottes, die mutter natur, die gene und der schöpfungsplan. die großen transzendenten wahrheiten, vor denen sogenannte homosexuelle als absonderliche ausnahmen herausfallen. aber bei giertych ... keine rede davon.
statt dessen: propaganda, agitation, alternatives leben und auch anleitung.

na wenn ihm das mal nicht in den rücken fällt. jetzt, wo menschen von homo-propaganda, homo-agitation, dem vorhandensein von homo-gebrauchsanleitungen und alternativen homo-lebensentwürfen auch tatsächlich homosexuell werden können, ist es ja dann eine frage der freien wahl von lebensentwürfen (oder eines scheiterns der heteronorm?) - mutter natur ist ja dann wohl kein argument mehr. fein!

polen will "homosexuelle agitation" verbieten tagesschau.de (14.03.2007)

<disclaimer>homosexuelle gibt es natürlich nicht! ;)</disclaimer>

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