Mittwoch, 5. Juli 2006
insight
those who claim normality for themselves - excluding thereby the mere possibility of contingency and complexity -, those who claim for themselves to be normal, to know the norm and to know its limits [from the inside]...
those are the ones that frighten me most. [and cause my pity.]

you find out, when you find yourself sortet out and forced to explain. [what? your insanity.] you find out, when none of the normal understands and the more you explain the more they will show their unwillingness to follow a train of thought that leads them away from their safe spot of narrow-minded priviledge - which they never ever acknowledge. [as they will never acknowledge the possibility of insanity - their limit - and reality.]

people who can tell the normal from the abnormal - the normal - terrorize me. [and cause my pity.]

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people who can tell the normal from the abnormal - the normal - terrorize me. [and cause my pity.]

Tja, verständlich. Aber so gehts den sich-normal-Wähnenden angesichts der sich-nicht-unbedingt-für-normal-Haltenden ja auch. Von daher können Sie sich ja mal fragen, inwieweit Ihr Reaktionsmuster so viel anders (sprich: höherstehend) zu bewerten ist. Wäre es nicht denkbar, dass hinter Ihrer Reaktion ein ähnlicher Ablehnungs- und Abgrenzungs-Mechanismus steckt wie bei den sich-für-normal-Haltenden auch? Und wenn wir schon mal dabei sind: Ist das Empfinden von Furcht/Mitleid angesichts von sich-für-normal-Haltenden nicht auch bereits eine Form von Othering/Diskriminierung?

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vorne weg: norm und abnorm sind nicht statisch, onthologisch, essentialistisch...
ich finde es schwer, dieses thema aus einem common sense heraus zu diskutieren und werde es deswegen auch nicht in aller breite tun.

ich habe ein bestimmtes theoretisches verständnis vom sozialen, auf dessen grundlage ich meine beobachtungen und deutungen mache. dazu gehört ein foucaultscher macht/diskursbegriff, ein butlersches verständnis von (hetero)normativität und ein hegemoniebegriff bzw. ein diskurs/zeichentheoretisches verständis das an laclau/mouffe bzw. gramsci angelehnt ist.
welt ist kontingent und real zu gleich, mein blick ist nicht überlegen und doch für mich der einzige - komplexität ist tatsache, brutale, schmerzvolle noramtivität auch. macht über ausgrenzung und eingrenzung ist stratifiziert und terrorsiert im gleichen moment, wie sie vielleicht notwendig und produktiv ist. [and cause my pity. - denn es macht mir angst, aber lähmt mich nicht als opfer - das ist zugegebenermaßen nahe an arroganz und dennoch nötig, um damit umgehen zu können, dass machtpositionen sich in der position der diskriminierten inszenieren.]

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Verstehe.
Genauer gesagt: verstehe es nicht so ganz, da mir ein paar der von Ihnen genannten geistigen Wegmarken nicht sooo vertraut sind. Gleichwohl folge ich Ihnen bereitwillig in dem Punkt, dass Norm (und alles was damit zusammenhängt) lediglich Konstruktionen sind, die es zu hinterfragen/dekonstruieren gilt. Ich hätte diesen Eigentlichkeitsvorbehalt in meiner Frage schon deutlicher machen müssen.

Ihre Zurückhaltung, diese komplexe Thematik außerhalb der definierten Räume und Eckpunkte Ihres akademisch geprägten Begriffsrasters zu erörtern, verstehe ich durchaus. Auch wenn ich ehrlich gesagt ein bisschen enttäuscht bin, dass Sie sich nur ein ganz klein wenig hinter Ihren poststrukturalistischen und dekonstruktivistischen Diskurs-Heroen hervortrauen anstatt zu sagen: Ja, diese Symmetrie des gegenseitigen Voreinander-Erschreckens von vermeintlichem Normalo und putativen Nichtnormalo ist mir auch aufgefallen (oder gerne auch: Danke, dass Sie mich erstmals darauf gestoßen haben... ;-))

Nee, ernsthaft. Ich wollte eigentlich nur wissen: Hat der (vermeintliche) Normalo nicht die gleiche Berechtigung, Furcht/Mitleid angesichts des vermeintlichen Nichtnormalos zu empfinden - und können die Mechanismen, die diese Gefühle auslösen, nicht sogar die selben oder ähnlichen wie bei Ihnen sein? Hängen wir nicht irgendwie doch in der Normativitätsfalle fest?

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das erschrecken geschieht aus anderen (macht)positionen... und das ist meiner meinung nach der knackpunkt. und wie könnte ich es nicht kennen, das erschrecken? (da braucht kein mensch auf erden eine/n kommentator/in zu.) ich kenne (wie alle) das erschrecken vor dem zerr/spiegel, vor der grenze meiner nähe - und sehr wohl auch aus der dominanten position... ha, alles andere wäre tatsächlich selbstgerechtes in-szene-setzen als vermeintliche nichtnormala. was erschrecke ich mich manchmal über meine rassismen - könnt ich über mich selbst kotzen... egal.

aber nein: ich entscheide nicht über berechtigungen - ich sage, was mich terrorisiert. und das ist hier kein glasperlenspiel, sondern eine einsicht - schmerzhafte - aus meinem alltag. eine, die ob aller (selbst)refelxion, geschrieben werden musste, weil ich sowas nocht nicht derart an mir, mit mir, um mich herum erlebt habe.

[memo: manchmal vielleicht kommentare abschalten?]

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Sorry,
wenn ich störte bei der Selbstreflexion. ;-)
Und danke für die ehrliche Antwort!

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"manchmal vielleicht kommentare abschalten?"

Du hast keinen Schimmer, was das hier für ein Luxus ist, die Kommentare selektiv je Beitrag an- und ausknippsen zu können. Ich würde da an deiner Stelle viel öfter Gebrauch von machen, einfach schon weils Spaß macht, die Macht des Diskurses durch das eigene Hirn strömen zu lassen. Sich vor schrottigen Kommentaren zu beschützen ist natürlich auch eine Wohltat. Ich würd was drum geben, um diesen Luxus an Macht.

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