Freitag, 2. Juni 2006
el pasatiempo...

in betanzos (galicia, españa) war um die vorletzte jahrhundertwende ein bekannter vergnügungspark für die spanische high society und so manchen touri. noch dazu war es eine art lehrpfad für jene menschen, die nie aus galicien raus kamen, um die welt zu sehen - ein parque enciclopédico in dem don juan garcía naveira (zusammen mit seinem bruder don jesús) "the knowledge he aquired in his many journeys" (so das prospekt der touri-info) zur schau stellte. seinen immensen reichtum wohlgemerkt auch.

naveira in ägypten und                   "ganz argentinien" im pasatiempo

   

weit herum gekommen waren die beiden in der tat - ihr geld, das sie u.a. in ein krankenhaus, eine schule, ein altenheim, eine waschanstalt und eben jenen park steckten, hatten sie in argentinien verdient - in ägypten ließen sie sich vor den pyramiden fotografieren, den panamakanal hatten sie offenbar auch durchquert. sie kannten sich aus in der geschichte lateinamerikas und mit den mythen und monstern der antike...
wir sind eher zufällig in betanzos gelandet, vom park wussten wir nichts, bevor uns die frau von der touri-info dorthin schickte.
"da ist die chinesische mauer und ganz argentinien und der turm von pisa und ein gigantischer betonlöwe und grotten und höhlen und es gab boote und die pyramiden und alle pflanzen und tiere der welt... el mundo en un paseo".

"the world in a walk"
einmal den eingang gefunden - was kein leichtes war - kamen wir aus dem lachen nicht mehr heraus - eine kulturwissenschaftliche diss könnte man allemal über diesen ort schreiben.

capital im vor, unter und über uns lag ein skurriles labyrinth von wasserbecken, treppen, wänden und wandbildern, reliefs und muscheln über muscheln über muscheln über muscheln. "ganz argentinien" entpuppte sich als sammlung von provinzwappen an einer wand, die chinesische mauer als schriftzug an einer anderen, der gigantische betonlöwe als gigantischer betonlöwe (indeed). außerdem fanden wir die weltreligionen - den papst als riesen und nach ihm einige andere religionen, (in abnehmender größe versteht sich) -, einen taucher und ein flugzeug und so manches lehrreiches schaubild, darunter eine vierteilung. besonders schön: der "árbol genealógico del capital" an dem eine ablesen kann, was sie so braucht um so reich, wie die brüder naveira zu werden. frau nehme: sachverstand, willen, charakter, geradlinigkeit, ordnung, vorraussicht, arbeit, ökonomie, ehre, strenge, sparsamkeit und ausdauer und verbinde diese mit ein paar strichen und schon landet eine beim kapital! :) obenauf übrigens eros (knutschend) - meine güte.
da gibts was zu lernen: die brüder naveira erklären uns die welt. hihi, das leben ist schön.

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Freitag, 26. Mai 2006
"sollen sie uns doch sehen"
soll - so meinen einige - nicht mehr gesehen werden.

seit dem 17.mai hängt eine fotoaustellung im colegium polonicum in slubice/frankfurt(oder). das colegium polonicum (cp) ist eine gemeinsame wissenschaftliche einrichtung der adam-mikiewicz- universität poznan und der europa universität viadrina. die ausstellung "Niech nas zobaczą" - "sollen sie uns doch sehen" richtet sich gegen homophobie und porträtiert 30 lesbische und schwule paare.

diese ausstellung soll nun im foyer des cp abgehängt werden um - wenn schon nicht gänzlich, dann doch zumindest - in einem kleinen, abschließbaren raum zu verschwinden. zwei professoren hatten gedroht, die uni zu verlassen, wenn die ausstellung nicht verschwinden würde und der leiter des cp hat gekuscht.

die konsequenzen sollten andere sein: jene professoren sollten abgehängt werden...

protest!

mehr und aktuellere infos hier auf dem ostblog.

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Mittwoch, 24. Mai 2006
...uh!
zur abwechslung mal nicht auf forward sondern auf reply klicken und dann eine - zwar nicht besonders kompromittierende aber dennoch - private mail an die gruppe zurück schicken. noch beim klicken das seminar@yahoogroups.de dort sehen, wo die elfenmailadresse stehen sollte und den finger trotzdem nicht mehr stoppen können...
rot anlaufen. :) ich liebe email.

ach ja, die annabexis hat sich die mühe gemacht, über den inhalt der fehlgeleiteten mail zu posten - über eine durch und durch sexistische und rassistische werbung der zeitschrift hörzu nämlich.

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Freitag, 19. Mai 2006
manche treppen

wendeltreppe(n)
flickrbacklink

chaos im denken. mich für keine der treppen entscheiden können. entscheiden ist ja auch... alle türen verlockend - immer in weiter ferne. unerreichbar. dann eine andere, aber unten habe ich schon wieder vergessen, welche treppe zu welcher tür führt. hoch und runter laufen. und dann sind die dinger zu ende - irgendwo im nichts ein abgrund, die türen verschlossen oder vor öden gängen und balkonen von denen ich auch wieder nur rausgucken, weggucken, weitgucken - aber nicht anfassen (begreifen) kann.

diese "werbung" mit den lungen. zwei lungen übereinander und ein text daneben. der text daneben... weiße werbung für weiße menschen zum sich erheben und herabkotzen, da wird mir ganz schlecht vor mir selbst und mit mir und ... sag mir, dass diese gesellschaft nicht rassistisch ist... in der psychoanalyse spricht man von resistance, die kommt nach der repression und geht vielleicht (oder immer?) einher mit denial.

manches ist schwer zu denken, aber das ist ja auch... ganz nett.

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Dienstag, 16. Mai 2006
im regionalexpress kurz vor fangschleuse
(erstmal der eintrag, der kein nachdenken meinerseits verlangt.)

- kennst du das spiel mit den wörtern?
- ...
- türrahmen... jetzt musst du was mit rahmen sagen...
- bilderrahmen...
- nein, vorne!
- rahm'milch... rahm'mutter...
- ja, das geht auch.


- jetzt ein tier...
- ameise!
- jetzt mit e...
- esel... du eins mit l...
- löwe...
- esel...
- nicht schon wieder esel...


übrigens: das blog hat morgen geburtstag und wird zwei jahre alt. hihi.
jetzt guckste oben rechts und denkst: häh? ist doch erst 152/153 tage alt... [na ja, musste dir selbst n reim drauf machen.]

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